

Michelle Halbheer
Meine ersten Lebensjahre in der Familie waren sehr behütet.
Ich konnte so etwas wie ein Urvertrauen ins Leben und ins Gute fassen. Doch als ich fünf Jahre alt bin, kommt die Sucht zurück.
Meine Mutter beginnt wieder Heroin zu konsumieren. Als ich zehn bin, lassen sich meine Eltern scheiden. Ich bleibe bei meiner Mutter, obwohl sie schwer suchtkrank ist.
Ich erlebe den Alltag der Sucht, den Beschaffungsstress und die Verzweiflung. Mit 13 komme ich in eine Pflegefamilie. Das neue Umfeld ist sehr religiös, es gibt viele Regeln. Eine krasse Umstellung zu meinem bisherigen Leben. Es fiel mir schwer mich in der neuen Situation zurechtzufinden.
Als ich in die Lehre komme, ziehe ich aus und baue mir ein selbständiges Leben auf. Ich arbeite in verschiedene Jobs. 2013 schreibe ich meine Biografie. Das Buch «Platzspitzbaby» war anschliessend eine Inspiration für den Film «Platzspitzbaby» Ich engagiere mich im Verein, weil es mir wichtig ist, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben.
Mit dem Verein möchte ich auch politisch auftreten. Damit die Strukturen für Betroffene ausgebaut werden, damit man sich um Menschen kümmert bevor etwas passiert.